Eines Tages musste ich Sperrholzplatten und Holzleisten besorgen. Gesagt, getan. Habe meinen Trauzeugen Chino mitgenommen und auf ging’s zum nächsten Baustoffhändler.
Die Platten sind ziemlich groß und die Holzlatten ziemlich lang. Als wir dann mit all dem Material und dem Lagerarbeiter vor unserem Kleinwagen gestanden sind, rutsche mir die unglaubliche Idee heraus, dass es wohl besser wäre einen Pick up zu besorgen und später oder sogar morgen wiederzukommen um die großen Platten und die Leisten damit abzuholen.
Diese Bemerkung brachte mir von den beiden einen ungläubigen Blick ein, der so in etwa sagte: “ Warum möchtest du es so kompliziert machen, wenn es auch einfach geht?!“ Bevor mir darauf noch eine Entschuldigung raus rutschen konnte, beschloß ich einfach ruhig zu sein und es die beiden auf die „mexikanische Art“ machen zu lassen.
So schnell konnte ich gar nicht schauen wie das Material auf dem Dach unseres „Pontiac Matiz“ platziert wurde. Merke, das ist ein ziemlich winziger Kleinwagen der anscheinend auch ohne Dachträger große Waren transportieren kann. Dann noch zwei stabile Stricke oben drüber und darunter durch die vorn und hinten geöffneten Fenster verknotet, schon konnte es losgehen. Ein paar Pesos Trinkgeld war es mir für den couragierten Lagerarbeiter vorher aber auf jeden Fall noch Wert.
So kam es dann, dass Chino und ich mit maximum 20 km/h und jeder von uns alibimäßig mit einer Hand an der Ladung auf dem Dach quer durch die Stadt zurück zu unserer Baustelle fuhren, als sei es das normalste auf der Welt.
Für einen ehemaligen Lastwagenfahrer in Deutschland, dem die Ladungssicherung vom Gesetzgeber wie eine Religion eingetrichtert wurde, schien mir das fast schon eine Todsünde zu sein…..
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